Die manuelle Therapie bietet im Rahmen der Diagnostik die Möglichkeit, Funktionsstörungen des gesamten Bewegungsapparates (Gelenke, Wirbelsäule, Muskeln und Nerven) aufzufinden und zu analysieren.
Unter Berücksichtigung der Anatomie der betroffenen Gelenke und Muskeln wende ich spezielle physio-therapeutische Handgriffe und Bewegungstechniken an. Hierdurch erreiche ich zunächst eine Schmerzlinderung. Blockierung einzelner Gelenke werden behoben und so wir die Grundlage geschaffen, dass sich ihr Pferd wieder mit Freude bewegen kann.
Osteopathisch ist es wichtig zu erkennen, dass Probleme der Wirbelsäule & Gliedmaßen häufig mit Problemen der inneren Organe einhergehen. Dies zu erkennen ist wichtig, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen. Ein Beispiel: Ein Pferd mit immer wiederkehrenden Problemen im Verdauungstrakt wird eine entsprechenden Schonhaltung einnehmen. Hiermit einher geht ein Anspannen der Muskulatur, was wiederum zu Problemen in der Wirbelsäule führt. Wird in diesem Fall die verspannte Muskulatur behandelt, jedoch nicht die ursächlichen Probleme im Verdauungskanal, wird es langfristig nicht zu einer Besserung kommen. Hier setzt nach einer Befundung die Phyto- und/oder Mykotherapie ein.
Der MTAP-Therapeut betrachtet das gesamte Pferd in Stand und Gang, an der Longe sowie unter dem Reiter, einschließlich der Extremitäten und der Hufe. Dabei werden bei Betrachtung des Muskelreliefs und der Bewegungsmechanik erste Schlüsse auf die Funktionsfähigkeit von Muskelketten gezogen. Es folgt eine Untersuchung des gesamten Pferdes durch Spannungsprüfung der Muskulatur und Faszien mit folgender Funktionsuntersuchung aller Gelenke des Pferdes, einschließlich des Achsenskelettes. Aus diesen Untersuchungsergebnissen setzt sich ein Gesamtbild des Pferdes zusammen, aus dem die Ursache für die Bewegungsstörung des Pferdes definiert werden und somit eine Prognose eingeschätzt werden kann. Hieraus leitet sich der Ablauf der passiven manuellen Therapie des Therapeuten ab, sowie ein aktiver Rehabilitationsplan für den Reiter und Betreuer des Pferdes. Diese Untersuchung dauert 30 – 60 Minuten. Auch bei einem Folgetermin wird 15 – 30 Minuten der aktuelle Zustand des Pferdes überprüft.Die manuelle Therapie hat das Ziel, Kompressionssituationen an Gelenken der Wirbelsäule aufzulösen sowie die Funktionsfähigkeit der Muskulatur in Loslassen und Anspannung wieder herzustellen. Hierbei macht sich der manuelle Therapeut die Kenntnisse der Funktion des Nervensystems zunutze, indem Reaktionen in den Weichteilen und den Gelenken bewusst hervorgerufen werden, die der Wiederherstellung der Funktion dienen.Der Anblick der Behandlung ist unspektakulär, der Betrachter erkennt massierende, ziehende oder drückende Bewegungen, oft im Zeitlupentempo, bei sichtbar entspanntem Pferd. Die Behandlung der Manuellen Therapie am Pferd dauert 60 – 90 Minuten.Es sind nur wenige Folgetermine nötig, da zum einen nach einer gründlichen Untersuchung die Ursache für das Krankheitsgeschehen definiert, und damit abgestellt werden kann, und zum anderen die intensive gezielte gründliche Behandlung das Pferd in die Lage versetzt, chronische Schäden oder neue Störungen besser zu kompensieren. Das Pferd findet zunehmend in seine Balance.Hierbei ist die Mitarbeit des Betreuers des Pferdes durch Umsetzung von empfohlenen Maßnahmen zwingend erforderlich.